Im Netz kursieren viele SEO-Tipps für Anfänger und Anfängerinnen, allerdings vermisse ich dort den allerwichtigsten und banalsten Tipp, damit die ganzen anderen Maßnahmen und Optimierungen überhaupt von Google und Co. gesehen werden können: Die Website bzw. einzelnen Teile davon in den organischen Suchergebnissen von Suchmaschinen wie Google für User sichtbar machen!
Es ist tatsächlich so, dass all die anderen Maßnahmen sinnlos sind, wenn dieser eine Basisschritt nicht beachtet wird. Denn wie sollen die Crawler von Google und Co. sonst die Inhalte „sehen“, auswerten und für die relevanten Keywords ausspielen?
Im ersten Tipp geht es deshalb darum, wie du schnell überprüfen kannst, ob deine Inhalte für die Suchmaschine überhaupt sichtbar sind, damit sie in den Suchergebnissen erscheinen können. Die folgenden Punkte beziehen sich dann auf die Strategie, die Inhalte, die Struktur und das Monitoring.
Kleiner Hinweis vorab: Die folgenden Tipps richten sich vor allem an Websitebetreibende mit einem selbstgehosteten WordPress (also wordpress.org und nicht wordpress.com). Bei anderen Systemen können manche der hier genannten Tipps zu SEO zwar auch umgesetzt werden, allerdings ist die Vorgehensweise eine andere.
Inhalt
SEO-Tipps für Anfänger und Anfängerinnen: SEO-Grundlagen, technische SEO und Strategie für die Sichtbarkeit
1. Mach deine Website/deinen Blog für Suchmaschinen gut und schnell auffindbar!
Überprüfe, ob deine Website grundsätzlich für Google sichtbar ist. Hierfür schaust du zuerst im WordPress-Backend unter Einstellungen –> Lesen, ob unter dem Punkt „Sichtbarkeit für Suchmaschinen“ das Häkchen weg ist.
Um die Sichtbarkeit der einzelnen Teile der Website, vor allem von Seiten, Beiträgen und Bildern sicherzustellen, gehst du in dein SEO-Plugin (z.B. Rank Math oder YOAST) und setzt dort die entsprechenden Einstellungen für die jeweiligen Seiteninhalte.
Um zu überprüfen, welche Inhalte bereits auf Google sind und wie die bei Google angezeigt werden, kannst du einfach site:deine-domain.de ins Google Suchfeld eintippen. Fehlt eine wichtige Seite oder gar ein ganzer Bereich, wie zum Beispiel die Blogartikel, dann schau mal in den Einstellungen deines SEO-Plugins, ob du da versehentlich etwas gesperrt hast. Falls „leere“ Inhalte wie Kategorien und Schlagworte auftauchen, kannst du diese ebenfalls über dein SEO-Plugin ausschließen.
Außerdem solltest du die Ladezeiten deiner Website mit einem Tool wie Googles Page Speed Insights im Blick behalten und ggf. optimieren.
2. Definiere deine Ziele für die Optimierung
Was möchtest du mit deiner Website eigentlich erreichen? Möchtest du als Experte für deine Branche wahrgenommen werden? Mehr Kunden oder Leads? Online sichtbar werden?
Was auch immer du erreichen möchtest, mach deine SEO –Ziele SMART. Das bedeutet spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. Schreib dir für jedes Stichwort auf, was du erreichen möchtest und richte deine weiteren SEO -Maßnahmen danach aus, dieses Ziel zu erreichen!
3. Kenne deine Zielgruppe und ihre Bedürfnisse
Für wen schreibst du? Was sind die Bedürfnisse dieser Menschen? Was motiviert sie? Was sind ihre Ängste? Wie spricht deine Zielgruppe? Warum ist deine Lösung die beste Lösung für deine Zielgruppe? Wenn du das weißt, dann weißt du auch, welchen Content du erstellen musst! Mehr dazu bei Tipp 5.
4. Kenne deine Konkurrenz
Deine Rankings hängen auch immer davon ab, wie gut deine Mitbewerber ranken. Mit Mitbewerber sind jetzt nicht nur deine direkten Mitbewerber gemeint, sondern deine Keywordmitbewerber, also Seiten, die für die gleichen Keywords ranken, für die du auch ranken möchtest.
Identifiziere diese Mitbewerber, schau, wofür sie ranken und ob das auch ein Keyword für dich wäre. Finde außerdem Keywordlücken, die deine Mitbewerber noch nicht besetzen und erstelle passenden Content dazu.
SEO-Tipps für Anfänger und Anfängerinnen: Inhalt und Struktur für ein besseres Ranking
5. Finde deine Keywords und mach eine ausführliche Keyword-Recherche und -Analyse
Wie du siehst, sind wir erst jetzt bei den Inhalten angekommen. Für den 5. Tipp hast du mit Tipp 3 und 4 schon eine wichtige Vorarbeit für die Suchmaschinenoptimierung geleistet. Jetzt kommt es darauf an, die genauen Themen und vor allem das Wording deiner Zielgruppe zu identifizieren und den vorhandenen (siehe Tipp 6) und zukünftigen Content genau darauf auszurichten, damit deine Website deinen Besuchern Mehrwert liefert und Traffic bekommt.
Die Keyword-Recherche und -Analyse hat also zwei Ziele: Die Bedürfnisse deiner Zielgruppe zu erfüllen und deiner Zielerreichung zu dienen!
Denke dabei aber nicht nur in Wörtern, sondern in Themen und fasse einzelnen Keywords in sogenannten Keyword-Clustern zu Themen zusammen, sodass deine Artikel nicht nur für eine einzelne Suchanfrage sondern für viele verschiedene in den Suchergebnissen erscheinen können.
Ganz wichtig ist es auch die Suchintention zu verstehen, die hinter den einzelnen Keywords steckt. Es bringt nämlich nichts, wenn du einen Blogartikel auf ein Keyword optimierst zu dem in der Googlesuche nur Shopseiten angezeigt werden. Auch sind die Keywords mit hohem Suchvolumen nicht unbedingt die besten Keywords.
6. Checke deine vorhandenen Inhalte und Suchbegriffe mit entsprechenden Tools
Welche Inhalte gibt es bereits auf deiner Website? Sind diese bestehenden Inhalte für deine Zielgruppe wertvoll? Werden diese Inhalte von den richtigen Menschen gefunden? Werden sie überhaupt gefunden? Kannibalisieren sich Seiten, weil sie (versehentlich) für die gleichen Suchbegriffe ranken? Gibt es Duplicate Content? Ist es sinnvoll ein paar Inhalte zusammenzufassen, zu löschen oder neu zu erstellen?
Hier ist es sinnvoll kostenlose Tools wie die Search Console von Google, Google Analytics oder Matomo und kostenpflichtige Tools für Keywords und idealerweise auch für den Content zu nutzen. Diese Tools helfen dabei das Ranking zu verbessern, damit die Website in den Suchergebnissen von Google und anderen Suchmaschinen gefunden wird.
Dass sich hauptsächlich hochwertige Inhalte auf der gesamten Website befinden, ist auch in Hinblick auf das Helpful Content Update wichtig. Lies dir den verlinkten Artikel gerne durch!
7. Strukturiere deinen Content sinnvoll
Jetzt sind wir schon auf der Seitenebene! Bitte stelle sicher, dass jede einzelne Webseite genau eine einzige H1 hat. H1? Genau wie bei Word kannst du auch auf deiner Website deine Überschriften strukturieren, sodass damit einerseits Inhaltsverzeichnisse erstellt und andererseits auch Suchmaschinen wie Google die Struktur des Textes einfacher erfassen können.
Bitte, bitte mach deshalb nicht den Fehler und nutze die H-Struktur, um die Schrift größer und kleiner zu machen! Die H-Überschriften sind ausschließlich dazu da, um Fließtexte zu strukturieren. Die H-Strukturen haben deshalb auch nichts in der Seitenleiste oder im Footer oder nach dem eigentlichen Text zu suchen. In meinem Theme war zum Beispiel der Text „Schreibe einen Kommentar“ als H3 ausgezeichnet. Das war blöd, weil dadurch erschien dieser Text in meinem automatischen Inhaltsverzeichnis. Das konnte ich mit Google und etwas HTML zum Glück schnell ändern.
Achte darauf, dass du außerhalb des eigentlichen Textes auf einer Seite nur den p-Tag (für paragraph, also Fließtext) benutzt und die Schriftgröße und das Schriftformat (fetten, kursiv etc.) separat einstellst.
Ich wiederhole nochmal: Eine einzige H1 pro Seite, dann H2 für Zwischenüberschriften und H3 für Unterüberschriften (und falls du Unterüberschriften von Unterüberschriften brauchst, dann H4, H5, H6).
Ob die Reihenfolge jetzt streng hierarchisch sein muss, da scheiden sich die Geister. Ich empfinde es eine solche Reihenfolge allerdings schon als logisch. Also ein sehr detaillierter Text könnte zum Beispiel die folgende Struktur haben: H1, H2, H3, H3, H3, H4, H4, H4, H3, H3, H2, H3, H3, H3, H2, H3, H3, H3, H2.
Dieser Text hier besteht beispielsweise aus einer H1 sowie mehreren H2- und H3-Überschriften.
In der H1 sollte immer das Hauptkeyword und in den H2 bis Hx das Hauptkeyword oder Synonyme und Nebenkeywords vorkommen. Ich habs bei diesem Artikel jetzt darauf angelegt und in den H2-Überschriften mein Hauptkeyword untergebracht…
8. Optimiere deine Title-Links und Metadescriptions (Snippets)
Was ist das erste, was deine potenziellen Besucher, die über Google und Co. auf deine Website kommen, sehen? Richtig, die Ergebnisse auf den Ergebnisseiten der Suchmaschinen. Damit diese Texte in den SERPs (also Search Engine Result Pages) auch ansprechend sind und zum Klicken einladen, kannst du diese Texte mit einem SEO-Plugin (z.B. YOAST oder Rank Math) bearbeiten. Die Texte sollten einerseits eine bestimmte Länge haben und andererseits neugierig machen.
Diese Texte bestehen aus einer Überschrift (der sog. Title-Link, früher Title Tag) und der Meta Description. Der Title Link ist ein Google-Rankingfaktor, weshalb dort möglichst weit vorne das Hauptkeyword auftauchen sollte und die Meta Description ist kein direkter Rankingfaktor, sollte aber trotzdem ansprechend sein, da er für die Suchenden ist und diese dann aufgrund dieses Textes entscheiden, ob sie dieses Ergebnis anklicken oder nicht. Es hat sich bewährt die Meta Description nach der AIDA-Formel aufzubauen, also Attention, Interest, Desire und Action.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass diese Texte entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg einer Seite sein können, weshalb man sich hier besonders große Mühe geben sollte.
Chat GPT ist übrigens eine tolle Inspiration für Title Links und Meta Descriptions!
9. Deine internen und externen Links
Das Internet besteht, wie der Name schon sagt, aus einem Netz. Ein Netz besteht aus vielen verschiedenen Verbindungen, die im Internet durch Links (entweder innerhalb der eigenen Website oder auf andere Websites) generiert werden. Eine Seite sollte immer über interne und externe Links verfügen.
Mit internen Links kann man Google und anderen Suchmaschinen zeigen, welche Inhalte besonders wichtig sind. Dafür sollte man als Ankerkeyword (so wird das Wort, auf das man den Link setzt, bezeichnet) das Hauptkeyword sowie Nebenkeywords für die Seite nehmen und den Link im gleichen Fenster öffnen lassen.
Mit externen Links verweist man auf weiterführende Quellen, wenn man einzelnen Sachverhalte auf der eigenen Seite nicht genauer erklären kann oder möchte. Da das Hauptziel eines jeden Textes immer der maximale Nutzen für den Lesenden sein sollte, solltest du an passenden Stellen auch externe Quellen verlinken. Im Gegensatz zu den internen Links solltest du externe Links in einem neuen Tab öffnen lassen, damit du die Menschen, die deine Seite besuchen, nicht verlierst. Bei RankMath kann man das sogar standardmäßig einstellen.
Wenn deine Inhalte gut sind, dann kann es auch sein, dass andere Seiten auf dich verlinken. Das sind dann sogenannte Backlinks. Je mehr hochwertige Backlinks du hast, desto mehr vertraut Google deiner Seite und desto einfacher ist es für dich mit deinen Keywords auf der ersten Seite zu erscheinen. Bitte sieh davon ab dir Links zu kaufen oder irgendwelche unseriösen Linktauschs zu machen, da Google dies früher oder später checkt und deine Website dann abgestraft werden kann.
10. Mach deine Bilder für Google (und vor allem für Menschen mit Seheinschränkungen) sichtbar
Bilder lockern einen Text nicht nur auf, sondern bieten auch die Chance in der Bildersuche gefunden zu werden. Damit das klappt, solltest du einige Dinge berücksichtigen: Bilder sollten immer einen sprechenden Dateinamen haben (also dalmatinerwelpe.jpg anstatt img0311), möglichst klein sein (allerhöchstens 300 kb) und zum Textinhalt passen.
Im WordPress-Backend kannst du außerdem noch einen Titel vergeben (z.B. Dalmatinerwelpe), eine Beschriftung, eine Beschreibung sowie den alternativen Text (der wird manchmal auch fälschlicherweise als Alt-Tag bezeichnet).
Für die Suchmaschinenoptimierung ist der Dateiname und der alternative Text relevant. Der alternative Text ist aber auch für Menschen mit Sehbeeinträchtigung wichtig, da dieser Text von Textreadern herangezogen wird, um zu beschrieben, was auf dem Bild zu sehen ist.
Wenn du also den alternativen Text für deine Bilder textest, dann denke bitte nicht nur an die Keywords, sondern auch an die Menschen mit Sehbeeinträchtigung, für die dieser Text die einzige Möglichkeit ist zu erfahren, was auf dem Bild zu sehen ist. In unserem Beispiel könnte das sein: Dalmatinerwelpe schläft mit seinen Geschwistern in einem Körbchen oder Dalamatinerwelpe tollt auf einer Wiese herum – je nachdem, was auf dem Bild zu sehen ist.
SEO-Tipps für Anfänger und Anfängerinnen: Monitoring der Ziele mit der Google Search Console und Co.
11. Überwache deine Ziele
Erinnerst du dich noch an deine Ziele? Ja? Dann überlege dir, mit welchen Kennzahlen du deine Ziele messen kannst und tracke diese Kennzahlen, damit du genau weißt, ob du dein Ziel erreicht hast oder nicht.
Wenn du beispielsweise mehr Leads generieren möchtest, dann ist die Zahl deiner Newsletterabonnenten relevant. In diesem Fall solltest du dich darauf konzentrieren Maßnahmen zu ergreifen, um diese Zahl zu erhöhen, indem du Werbung schaltest, hilfreichen Content erstellst, der über Suchmaschinen gefunden wird oder ein interessantes Freebie erstellst. Wenn du dich als Experte positionieren möchtest, dann solltest du ebenfalls interessanten Content erstellen und schauen, dass du bei Branchenexperten Beachtung findest, indem du z.B. Gastartikel schreibst oder bei Podcast zu Gast bist.
Um deine Ziele zu überwachen und zu schauen, wie sich die Updates auf die Algorithmen der Suchmaschinen ausgewirkt haben, ist es sinnvoll Helferlein wie die Google Search Console, Google Analytics (oder Matomo) und ein SEO-Tool (wie beispielsweise Ubersuggest) zu nutzen.
Bonustipp: Mach regelmäßig Backups
Mit Backups kannst du dir sooooo viel Zeit und Nerven sparen, falls du dir mal deine Seite zerschießt oder ein Update schiefgegangen ist! Ich lasse zum Beispiel einmal in der Woche ein automatisches Backup mit dem UpdraftPlus-Plugin machen und einmal im Monat sichere ich die Dateien (FTP) und die Inhalte (Datenbank) manuell.
Ich empfehle dir außerdem vor jedem größeren WordPress-Update oder wenn du größere Änderungen an deiner Website vornimmst ein Backup zu machen. Dank mir später für diesen Tipp 😉
Wenn du wissen möchtest, warum SEO im Online-Marketing wichtig ist, dann schau dir unbedingt auch den entsprechenden Artikel hier im Blog an!
Jetzt bist du dran: Verrate mir gerne in den Kommentaren, auf Instagram oder per E-Mail, welcher Tipp für dich am hilfreichsten war oder welchen Tipp du gerne ergänzen möchtest!
Vielen Dank Desiree für deine Mühe und den tollen Beitrag. Sehr informativ für mich als Webdesigner. Weiterhin viel Erfolg für dich.